Windenergie 1 - Strukturdynamik
05 June 2025, Po Wen Cheng
Motivation: Warum Dynamische Berechnungen?
- Warum reichen statische Berechnungen nicht aus?
- Rotorblatt als *linear und starrer Balken, einseitig fest eingespannt
- Aerodynamische Kräfte, Gewichtskräfte als statische Streckenlast (keine Funktion der Zeit)
- Schnittlasten bestimmen mit Kräfte- und Momentengleichgewicht
- Statische Berechnungen sind brauchbar für grobe Abschätzungen aber nicht für Strukturauslegung
- Rotorblatt als flexibler Balken, einseitig festeingespannt
- Aerodynamische Kräfte, Gewichtskräfte als dynamische Streckenlast (eine Funktion der Zeit)
- Schnittlasten bestimmen mit der Lösung der Bewegungsdifferentialgleichung
- Dynamische Berechnungen sind notwendig für Strukturauslegung, berücksichtigt die dynamische Amplifikation
- Die Strukturdeformation kann bestimmt werden
Koordinatensysteme
Verwendung von drei Koordinatensystemen um die Belastungsgrößen darzustellen
- KS im Rotorblattquerschnitt
- KS im Rotormittelpunkt (Nabe)
- KS im Turmfuß
KS basiert auf Konvention. Unterschiedliche Programme verwenden unterschiedliche KS - Daher immer überprüfen
Raumfeste KS vs. drehendes KS (Gierwinkel, Azimuthwinkel, Pitchwinkel)
Typische Auslegungslasten für Windenergieanlagen
- Schwenk- und Schlagmoment in Rotorblatt Blattkoordinatensystem
- Drehmoment, In-Plane und Out-of-Plane Biegemomente in Nabenkoordinatensystem
- Schubkraft, Nick-, Roll- und Giermoment in Turmkopfkoordinatensystem
Anregung durch atmosphärische Turbulenz
- Kurzzeitige, lokale Änderung des Windrichtungs- und Windgeschwindigkeitsvektors
- Thermische und mechanische (Rauhigkeits-) Einflüsse
- Zeitliche und räumliche Turbulenzstrukturen
Dynamische Anregungen: Einteilung von Belastungen
Lasten können je nach KS konstand oder zeitlich veränderlich sein - Schwerkraft des Turms Konstant, Schwerkraft eines Blatts verursacht aber periodische Lasten für das Blatt
Dynamische Lasten werden durch Regelung und Betrieb der Analge beeinflusst (Rotorblatt pitchen, Windnachführung, ...)
Externlasten
- Luftkräfte bei gleichförmiger, stationärer Rotoranströmung
- Periodisch wechselnde Luftkräfte
- Stochastische Luftkräfte durch Wirbelturbulenz
- Stochaastische Wellenkräfte auf Gründungsstruktur
Internlasten
- Massenkräfte
- Gewichtskräfte
- Zentrifugalkräfte
- Kreiselkräfte
- Massenumwucht
Bewegungsgleichung elastischer Strukturen
$$M \ddot{q} + B \dot{q} + K q = F(t)$$
$M$: Masse
$D$: Dämpfung
$S$: Federsteifigkeit
$F(t): Anregungskraft
$q$: Generalisierte Koordinate
Stationäre Lasten aus Wind- und Massenkräften
- Eigengewicht
- Stationäre Luftkräfte aus mittlerer Windgeschwindigkeit (Abhängigkeit der Lasten von der Windgeschwindigkeit hängen vom Anlagenkonzept Pitch / Stall ab)
Periodosche und transiente Lasten aus Massenkräften
- Massenkräfte durch Eigengewicht
- Kreisel- und Corioliskräfte bei Manövern
- Massenumwucht
Transformation der Rotorblattlasten auf die Gondel
- Blattwurzelbiegemomente infolge von
- Eigengewicht, Transformation in ein Rollmoment
- Fliehkräfte, Transformation in ein Rollmoment
Drei Blatt Rotor ideal in Bezug auf Reduktion der wirkenden Kräfte durch symmetrie und in Bezug auf Produktionskosten (Im Gegensatz zu vier Blättern)
Superposition von Blatt-Lasten, Bsp. Höhenprofil
- Keine Auslöschung der Wechsellasten (im Gegensatz zum drei Blatt Rotor)
- effektiver Druckpunkt verschiebt sich auf und nieder
- Gondel Nickmoment variiert mit 2P
- Welle 1P-Wechsellast